KINO SIEHT POSITIVE ENTWICKLUNG IN DER JOHANNISSTRAßE - Filmpassage Osnabrück zeigt künftig auch Filme auf Russisch

Von Cornelia Achenbach

Ab Februar werden in der Filmpassage in Osnabrück regelmäßig Filme auf Russisch zu sehen sein. Area-Manager Klaus Korte hängt die entsprechenden Plakate auf.

Osnabrück. Ab Februar will die Filmpassage regelmäßig russische Filme im Originalton zeigen. Türkische Filme sind bereits seit ein paar Jahren fester Bestandteil des Programms. Welche Neuerungen es in diesem Jahr noch geben wird und warum die Johannisstraße ein guter Standort für das Kino ist, erklärt Klaus Korte von der Filmpassage im Gespräch mit unserer Redaktion.

Herr Korte, ab Februar werden in der Filmpassage auch russische Filme mit deutschem Untertitel zu sehen sein. Warum?

Zusammen mit der Hall of Fame am Hauptbahnhof stehen uns jetzt 16 Leinwände zur Verfügung. Das bietet uns natürlich mehr Möglichkeiten für Aktionen. Wir wissen, dass wir in Osnabrück eine nicht kleine Gruppe russischstämmiger Mitbürger haben, die das Angebot ansprechen dürfte. Das Cinestar hat es früher schon einmal mit russischen Filmen probiert, und wir haben gesehen, dass es dort gut lief. 

Wie wählen Sie denn die russischsprachigen Filme aus?

Wir schauen uns an, was auf dem deutschen Markt angeboten wird. Wir haben jetzt die erste Filme am Start, darunter ab März auch einen Dokumentarfilm, der Russland von oben zeigt, und einen russischen Horrorfilm.

Türkische Filme zeigen sie bereits seit einer Weile...

Ja, das machen wir sicher schon seit drei oder vier Jahren. Da versuchen wir uns auch schlau zu machen, wie die Filme in ihrem Heimatland laufen. Kurz vor Weihnachten haben wir den sechsten Teil von "Recep Ivedik" gezeigt, einer Komödie mit einem recht bekannten türkischen Schauspieler. Da die ersten fünf Teile gut bei uns liefen, waren wir natürlich sicher, dass auch der sechste Teil gut laufen würde. Bei anderen Filmen sieht das anders aus, das sind manchmal richtige Wundertüten für uns. Insgesamt wird die Reihe jedoch gut angenommen; wir haben hier Kinogäste, die aus einem Umkreis von 50 bis 100 Kilometern anreisen – eben weil wir die einzigen sind, die diese Filme zeigen.

Die Johannisstraße ist in den vergangenen Jahren etwas in Verruf gekommen – viele Leerstände, viel Dreck, schwieriges Publikum...

Aber doch nicht hier! Weiter vorne, rund um die ehemalige Sinn-Leffers-Filiale, da sind die Leerstände. Hier bei uns hat sich der Standort positiv entwickelt, vor allem nach hinten raus: Hinter dem Kino sind ja einige Wohnungen entstanden, dazu noch die Seniorenresidenz am Wall. Viele ältere Menschen geben ihre Häuser auf dem Land auf und ziehen in die Stadt. Die sagen: Hier haben wir Einkaufsmöglichkeiten, eine gute Anbindung zu Ärzten...

... und ein Kino direkt um die Ecke.

Genau. Wir haben ein Angebot, das nennt sich Kaffeeklatsch und richtet sich vorwiegend an Senioren. Es gibt also erst Kaffee und Kuchen und anschließend einen Film. Der Kaffeeklatsch wird so gut angenommen, dass wir den künftig jeden Donnerstag im Programm haben. Außerdem sind wir das Stammkino für Studenten.

Die schauen auch Filme oft lieber in der Originalversion.

Das stimmt, das haben wir auch gemerkt. Früher hatten wir nur einmal pro Woche eine OV-Vorstellung, künftig soll es täglich Filme im englischen Original geben. Unser Kinosaal 4 soll zum "OV-Saal" werden. 

Noch eine Frage zum Kaffeeklatsch – zeigt die Filmpassage dann ältere Filme?

Nein, das sind schon Filme aus dem aktuellen Programm, die wir dafür auswählen. Wir wissen schon, was gut ankommt bei älteren Kinobesuchern. 

Was denn zum Beispiel?

Hape Kerkeling, "Der Junge muss an die frische Luft". Solche Filme sind sehr beliebt.


Russische Filme in der Filmpassage

Am Sonntag, 2. Februar, zeigt die Filmpassage um 19 Uhr "(Not) Perfect Man". Der nächste Termin für einen Film in russischer Originalversion mit deutschen Untertiteln ist der 9. Februar, um 19 Uhr. Dann wird das Sci-Fi-Drama "Coma" gezeigt. 

Seit dem 23. Januar zeigt die Filmpassage zudem täglich mehrere Filme in englischer Originalversion im Kinosaal 4. 

Weitere Informationen unter www.filmpassage.de



Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung / Fotos: Gert Westdörp